Prolog
Ganzheitliche Betrachtung
Bei unseren Gesprächen werden wir von Politiker:innen & Stadtplaner:innen immer wieder gefragt:
"Ist das Tiny House (die KleinWohnForm) wirklich die Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit?"
Hier möchten wir euch sagen, dass die Antwort nicht nur ein klares "JA" ist, sondern dass diese minimalistische Wohnform viel mehr als das ist. Es geht um einen Lebensstil, der ressourcenschonend und umweltgerecht ist.
Das Leben in einem Tiny House ist der Beginn einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, die bei den Materialien und der Herstellung beginnt und sich bis zum "second use" oder der Entsorgung des Tiny Houses erstreckt. Dabei wird nicht nur der Flächenverbrauch minimiert, sondern auch der ökologische Fußabdruck im Vergleich zur durchschnittlichen Lebensweise verringert.
Doch das ist noch nicht alles. Das Leben in einem Tiny House bietet auch die Möglichkeit, eine Gemeinschaft aufzubauen, in der man Werkzeuge, Autos, landwirtschaftliche Erzeugnisse teilen und sogar Tiere gemeinsam halten kann. Diese Gemeinschaft fördert nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Psychohygiene und Biodiversität durch gemeinsame Projekte.
Wir leben in einer Zeit, in der die Vereinsamung zunimmt und die Pflege von Angehörigen kaum mehr möglich ist. Aber Tiny-House-Dörfer bieten eine Lösung für diese Herausforderungen und schaffen einen Ort, an dem sich Menschen wieder verbunden fühlen können.
Das Leben in einem Tiny House ist also viel mehr als nur eine Wohnform. Es ist ein Lebensstil, der uns zurück zur Natur führt, uns mit unseren Mitmenschen verbindet und uns hilft, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern
Zusammenleben mit Naturnähe & Fortschritt
Es gibt zahlreiche Studien zu diesem Thema, da die Idee des Zusammenlebens in Gemeinschaften, die sowohl Naturnähe als auch technologische Fortschritte integrieren, zunehmend an Bedeutung gewinnt. Diese Studien haben sich auf verschiedene Aspekte des gemeinschaftlichen Lebens konzentriert, darunter die Auswirkungen auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Nachhaltigkeit.
Einige Studien haben gezeigt, dass das Leben in Gemeinschaften, die naturnah sind und technische Errungenschaften integrieren, dazu beitragen kann, Zivilisationskrankheiten wie Stress, Depressionen und Adipositas zu reduzieren. Die Natur und das Zusammenleben mit anderen Menschen können dazu beitragen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Zusätzlich haben Forschungen gezeigt, dass Gemeinschaften, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind, dazu beitragen können, die Umweltbelastung zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Die Integration von Technologie kann auch dazu beitragen, den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß zu reduzieren und somit zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.
Einige Studien haben auch gezeigt, dass das Leben in Gemeinschaften dazu beitragen kann, soziale Isolation zu reduzieren und das Gefühl der Zugehörigkeit zu fördern. Menschen, die in Gemeinschaften leben, fühlen sich oft weniger allein und haben mehr Gelegenheiten, soziale Kontakte zu knüpfen.
Die nachfolgenden Studien zeigen, dass das Zusammenleben in Gemeinschaften, die sowohl Naturnähe als auch technische Errungenschaften integrieren, dazu beitragen kann, die Anforderungen des modernen Lebens zu bewältigen und gleichzeitig Zivilisationskrankheiten zu mindern.
"Probieren geht über Studien"
- "Nature-based solutions and their potential for urban resilience" von Wolfram Dressler et al. (2019): Diese Studie untersucht die Möglichkeiten von naturbasierten Lösungen für die Bewältigung von Herausforderungen in städtischen Gebieten, darunter auch die Integration von Technologien in naturnahe Umgebungen.
- "Designing Eco-Smart Communities: Insights from the Eco-Industrial Park Approach" von Van Nguyen et al. (2019): In dieser Studie wird untersucht, wie Eco-Industrial Parks (EIPs) als Vorreiter einer umweltbewussten Gemeinschaftsgestaltung dienen können.
- "The Impact of Community Gardening on Psychological Well-being" von Rebecca K. Lovell et al. (2014): Diese Studie untersucht die Auswirkungen des Gartenanbaus auf das psychische Wohlbefinden und die Gesundheit.
- "Green Space and Health: A Systematic Review" von Sara L. Warber et al. (2014): In dieser Studie wird untersucht, wie Grünflächen und naturnahe Umgebungen das körperliche und psychische Wohlbefinden beeinflussen können.
- "Sustainability of Smart Integrated Urban Solutions in the City of Helsinki: A Comprehensive Approach" von Kaisa Matschoss et al. (2019): Diese Studie untersucht die Nachhaltigkeit von integrierten Smart-City-Lösungen und wie sie in urbanen Gebieten eingesetzt werden können.
Die Studie "Designing Eco-Smart Communities:
Insights from the Eco-Industrial Park Approach" von Van Nguyen et al. (2019) untersucht die Möglichkeiten, wie Eco-Industrial Parks (EIPs) als Vorreiter einer umweltbewussten Gemeinschaftsgestaltung dienen können.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass EIPs dazu beitragen können, die ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu fördern und die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern. Insbesondere könnten EIPs dazu beitragen, das Abfallaufkommen zu reduzieren, erneuerbare Energien zu nutzen, den Verbrauch von Wasser und Energie zu minimieren und umweltfreundliche Verkehrsinfrastrukturen zu fördern.
In Bezug auf die Zukunft gibt es verschiedene Möglichkeiten, die aus dieser Studie abgeleitet werden können:
- Entwicklung von EIPs in städtischen und ländlichen Gebieten: EIPs können nicht nur in städtischen Gebieten, sondern auch in ländlichen Gebieten entwickelt werden, um die Nutzung von Ressourcen zu optimieren und lokale Ökosysteme zu erhalten.
- Integration von Technologien: Technologien wie Internet of Things (IoT) und künstliche Intelligenz (KI) können in EIPs integriert werden, um die Effizienz und Nachhaltigkeit weiter zu verbessern.
- Zusammenarbeit mit Gemeinschaften: EIPs sollten eng mit lokalen Gemeinschaften und Behörden zusammenarbeiten, um ihre Bedürfnisse und Anliegen in die Planung und Umsetzung einzubeziehen und eine breite Akzeptanz und Unterstützung sicherzustellen.
Die Studie "The Impact of Community Gardening on Psychological Well-being"
... von Rebecca K. Lovell et al. untersucht den Zusammenhang zwischen Gemeinschaftsgärten und psychischem Wohlbefinden.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Gemeinschaftsgärten einen positiven Einfluss auf das psychische Wohlbefinden haben können. Insbesondere können Gemeinschaftsgärten dazu beitragen, Stress abzubauen, soziale Kontakte zu fördern und das Gefühl von Selbstwirksamkeit zu erhöhen.
Wie vor nennen wir verschiedene Möglichkeiten, die man aus dieser Studie ableiten könnte:
- Förderung von Gemeinschaftsgärten: Gemeinschaftsgärten können gefördert werden, um das psychische Wohlbefinden von Menschen zu verbessern.
- Integration von Gemeinschaftsgärten in städtische Planung und Entwicklung: Gemeinschaftsgärten sollten in die städtische Planung und Entwicklung integriert werden, um sicherzustellen, dass sie in die Gesamtstrategie der Stadtentwicklung einbezogen werden.
- Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften: Es ist wichtig, lokale Gemeinschaften in die Planung und Umsetzung von Gemeinschaftsgärten einzubeziehen, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Anliegen berücksichtigt werden und eine breite Akzeptanz und Unterstützung sichergestellt wird.
Die Studie "Sustainability of Smart Integrated Urban Solutions
... in the City of Helsinki: A Comprehensive Approach" von Kaisa Matschoss et al. untersucht die Nachhaltigkeit von Smart-City-Lösungen in Helsinki.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine umfassende und integrierte Herangehensweise erforderlich ist, um die Nachhaltigkeit von Smart-City-Lösungen zu gewährleisten. Insbesondere sollten die Lösungen die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung berücksichtigen und eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Entwicklung fördern.
Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die aus dieser Studie abgeleitet werden könnten:
- Förderung einer integrierten und partizipativen Planung: Dies könnte beispielsweise durch die Einrichtung von Arbeitsgruppen oder Runden Tischen geschehen, bei denen die Stadtbevölkerung, Experten und Entscheidungsträger zusammenkommen, um die Planung von Smart-City-Lösungen zu diskutieren und zu gestalten. Dabei sollten auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte mitberücksichtigt werden.
- Fokussierung auf umweltfreundliche Lösungen: Hier könnten Maßnahmen wie der Ausbau von erneuerbaren Energien, die Förderung von Elektromobilität oder die Integration von Natur- und Landschaftselementen in die Stadtplanung umgesetzt werden. Auch die Einführung von Recycling- und Abfallkonzepten sowie die Nutzung von Regenwasser zur Bewässerung von Parks und Gärten könnten hierzu beitragen.
- Fortlaufende Überprüfung und Evaluierung der Lösungen: Um sicherzustellen, dass Smart-City-Lösungen auch langfristig nachhaltig und zukunftsfähig sind, sollten regelmäßige Evaluierungen durchgeführt werden. Dabei könnte z.B. die Analyse von Umwelt- und Energieverbrauchsdaten helfen, um Optimierungspotenziale zu identifizieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Auch die Einrichtung von Feedback-Systemen, um die Zufriedenheit der Stadtbevölkerung zu erfassen und Maßnahmen anzupassen, könnte hilfreich sein.
Baurecht & ökologischer Fußabdruck
Tiny houses treten nicht erst seit gestern verstärkt in den Medien in den Vordergrund, denn sie überzeugen durch geringen Platzbedarf und beachtenswerte Originalität. Aber besonders im Zeichen der aktuellen Klima-Debatte muss die Frage erlaubt sein, wie nachhaltig und ökologisch wertvoll ein tiny house tatsächlich ist.
Das Thema Baurecht in Bezug auf tiny houses ist schwierig. Wir wollen uns auf nachhaltige Pilotprojekte konzentrieren, die in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen zukunftsweisend sind.
Nachfolgend zunächst die Möglichkeit Mitglied, Expert:in oder local hero zu werden.
In unseren FAQs [engl.: häufig gestellte Fragen] versuchen wir, grundsätzliche Fragen zu klären und verweisen auf einzelne Elemente unserer Plattform für speziellere Anliegen.
Flächenverbrauch und Raumentwicklung
Flächen sparen heißt, weniger Flächen für Siedlungen und Verkehr zu versiegeln, um fruchtbare Böden zu erhalten. Mit innovativen Konzepten können Flächen umweltschonend und nachhaltig genutzt oder renaturiert werden. Dabei brauchen wir ganzheitliche Konzepte und die "Fähigkeit vernetzt zu denken" (Frederic Vester, Prof. Dr.rer.nat. Dr.h.c.†, 2. 11.2003) Denn jede Entscheidung im Gefüge von Natur und Mensch hat höchst komplexe Konsequenzen - Rückkopplungen, Zeitverzögerungen, Spätfolgen. Um diese soweit als möglich zu betrachten & nachhaltige Wohnformen zu entwickeln, brauchen wir interdiziplinäre und ganzheitlich zusammen arbeitende Gruppen, mit Bürger:innen, Verwaltungen, Politiker:innen und Expert:innen.
Kreislaufwirtschaft #circulareconomy
Bei der Kreislaufwirtschaft (cradle to cradle) werden verwendete Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt.
Biodiversität
Biologische Vielfalt stellt eine der wichtigsten Grundlagen unseres Lebens dar, deren Zerstörung ist - offensichtlich - eine Bedrohung für Mensch, Fauna und Flora.
Eine ausgewogene und funktionierende Umwelt gründet auf der Vielfalt der Ökosysteme, der genetischen Vielfalt und dem Reichtum an Arten bei Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen.
Mobilität & Sharing
Zu einer tiny house Community sollte auch immer ein Mobilitätskonzept mitentwickelt werden. Gerade hier fällt der Sharing-Gedanke auf fruchtbaren Boden und kann CO2-Emissionen reduzieren.
Zukünftig könnten solche privaten Mobilitätskonzepte mit Handkarren, Fahrradanhängern, Lastenrad u.ä. auch mit anderen Nutzungen kombiniert werden, zum Beispiel einer Mobilitäts- und Servicekarte der Kommune oder mit RADServicePoints. Diese dienen insbesondere als Einrichtung für Umsteiger zum ÖPNV und für Radtouristen.
Bei einer dezentralen Energieversorgung einer th Community, evtl. in Verbindung mit th Hotels kann, vor dem Hintergrund einer Kreislaufwirtschaft der eingesetzten Rohstoffe über eCar- oder eBike-Sharing nachgedacht werden.
Zu diesem Konzept gehören neben dem ÖPNV folgende Bausteine:
• Überlassung von Stellplätzen für CarSharing
• Spezielle Konditionen für die Nutzung von CarSharing
• ebenerdig zugängliche, abschließbare Fahrradports und/oder
• Fahrradabstellanlagen (und Rollatoren) oberirdisch und/oder
• Mobilitätszentrale mit Handkarren, Fahrradanhängern, Lastenrad u.ä.
• Lieferservice für Getränke/Lebensmittel u.ä.
• Parkraumbewirtschaftung durch die Kommune im Umfeld
Erneuerbare Energien
In einer Studie des Umweltbundesamtes wurden für das Jahr 2050 zwei exemplarische Siedlungsstrukturen modelliert: ein „Dorf“ in ländlicher Umgebung mit niedriger Einwohnerdichte sowie ein „Stadtteil“ mit hoher Bebauungs- und Einwohnerdichte. Diese Studie sagt aus, dass sich der Strombedarf von Haushalten und für private Elektroautos in ländlichen Siedlungsstrukturen im Rahmen einer autarken Versorgung decken lässt, und zwar aus den vor Ort angenommenen Potenzialen für Photovoltaik und Windenergie. Um die dann vor Ort produzierte Energie auch komplett nutzen zu können und etwa längere Windflauten zu überbrücken, bedarf es allerdings sehr großer Energiespeicher - oder nachhaltiger Konzepte mit vergleichsweise geringem Strombedarf.
In einer urbanen Siedlungsstruktur kann eine autarke Versorgung unter den getroffenen Annahmen in keinem Fall umgesetzt werden.
Energie aus Sonne und Wind
Auf Samsø kommt der Strom nicht von einem traditionellen Elektrizitätswerk in die Steckdose, sondern von vielen kleinen Energiespendern. Sonnenkollektoren und Windparks sind neben malerischen Sandstränden Teil des Inselbildes. Bereits vor über 20 Jahren kaufte ein Landwirt den ersten Windpark der Insel im Wert von über einer Million Euro. Mit diesem Traum stürzte er sich in hohe Schulden, legte aber gleichzeitig den Grundstein für die Energiewende auf Samsø. Andere Inselbewohner zogen mit, legten Geld zusammen und schafften sich kleine Blockheizkraftwerke an. Dort wandeln sie bis heute Stroh in Strom um. Elf Windkraftanlagen produzieren die Energiemenge, welche die Inselbewohner für ihr tägliches Leben verbrauchen. Wenn der Wind besonders kräftig bläst, bleibt sogar noch Strom für das Festland übrig. Die Bewohner fahren ausschließlich mit Elektroautos über die Insel und zapfen an einer Solartankstelle Strom.
Solidarische Landwirtschaft
Bei einer Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) werden die Lebensmittel nicht mehr über den Markt vertrieben, sondern fließen in einen eigenen, durchschaubaren Wirtschaftskreislauf, der von den Verbraucher:innen mit organisiert und finanziert wird.
Solidarische Landwirtschaft fördert und erhält eine ökologisch bäuerliche und vielfältige Landwirtschaft, stellt regionale Lebensmittel zur Verfügung und ermöglicht Menschen einen neuen Erfahrungs- und Bildungsraum.
Die ökologische Landwirtschaft unternimmt seit vielen Jahren verstärkt Anstrengungen, um die Artenvielfalt und die Anzahl aller im ländlichen Raum vorkommenden Tiere und Pflanzen zu erhöhen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums werden in Rheinland-Pfalz über 30 % aller landwirtschaftlich genutzten Flächen unter besonderer Berücksichtigung des Naturschutzes bewirtschaftet. Mit engen Fruchtfolgen, Blühstreifen, späten Mähzeitpunkten, bedarfsorientierter Düngung und bedarfsorientierten Pflanzenschutzanwendungen tragen die Landwirte zum Schutz der Insekten bei.